Der Arbeitskreis Soziales (AKS) im Fanverband e.V. organisierte Stadionbesichtigung

Auf geht`s in Max Grundig Stadion! So lautete die Einladung an die FCN Kids und Junioren. Beim Treffpunkt vor dem Stadion war aber die Überraschung groß, anstatt der angedachten FCN Kids, war eine Vielzahl von Erwachsenen als Interessenten aufgetreten. Sogar Fußballanhänger aus Wien und Fußballfreunde vom 1. FC Köln schlossen sich prompt der Führung an. AKS-Leiter Dieter Altmann und Fanbeauftragter Karl Teplitzky erinnerten bereits bei der Begrüßung an die Historie des Frankenstadions.

 

Die Geschichte des Stadions

Wolfgang, welcher die Gruppe durchs Stadion führte, ging gleich anfangs auf die Geschichte ein. Zwischen 1925 und 1928 wurde es im Bauhausstil nach Plänen des Architekten Otto Ernst Schweizer in seiner ursprünglichen Form mit einer Kapazität von 50.000 Zuschauern unweit des Dutzendteiches als Städtisches Stadion errichtet. Seinen achteckigen Grundriss hat es seitdem. 1928 wurde das Stadion bei einem Wettbewerb für künstlerische Gestaltung bei den Olympischen Spielen in Amsterdam mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Das umliegende Areal wurde ab 1933 zum Reichsparteitagsgelände umgestaltet. Während der Reichsparteitage fand im Stadion der „Tag der Hitlerjugend“ statt und das Stadion entsprechend zu dieser Zeit auch „Stadion der Hitlerjugend“ genannt. Da das Stadion nicht zu den ringsum geplanten und zum Teil errichteten Monomentalbauwerken passte, wurden auf der Gegengerade zwei Holztürme und eine Arkadenreihe errichtet, die als Kulisse für Trommler, Chöre und Bläser diente, um dem Stadion etwas von dem modernen Charakter zu nehmen.

 

Nach dem 2. Weltkrieg

Ab 1945 wurde es von der US-Armee als Sportplatz verwendet. Ab diesem Zeitpunkt hieß das Stadion Victory Stadium und wurden von den Besatzungstruppen für Baseballspiele verwendet. Bis 1961 fanden nur gelegentlich Fußballspiele statt. Ab 1963 spielte dort der 1. FC Nürnberg, nachdem dieser das eigene, Zabo genannte Stadion, in Zerzabelshof verkauft hatte. Durch den Aufbau von Stahlrohrtribünen seitlich der Haupttribüne konnte die Kapazität erweitert werden. Dennoch war der Zuschauerrekord vom 30. Mai 1971 im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf von 75.000 Zuschauern nur möglich, weil das Publikum auch noch auf der Laufbahn Platz fand Während der Olympischen Spiele 1972 in München fanden sechs Spiele des Fußballturniers im Stadion statt. Nach einem großen Umbau ab 1987, der auch wegen der Katastrophe von Heysel vorgenommen wurde, wurde es 1991 unter dem Namen Frankenstadion mit einer Kapazität von 31.000 Sitz- und 22.462 Stehplätzen (gesamt: 53.462) wiedereröffnet. Während der Bauarbeiten stürzte die von 1928 stammende Haupttribüne ein, die eigentlich erhalten bleiben sollte.

 

Umbaumaßnahmen

Ab 2003 wurde das Stadion für rund 56 Millionen Euro modernisiert, um für die Fußballweltmeisterschaft 2006 gerüstet zu sein. Dafür wurde u. a. das Spielfeld um 1,5 m tiefer gelegt, die Oberränge in den Ecken im Nordwesten und Südwesten nach oben erweitert, zwei zusätzliche Sitzreihen zum Spielfeld hin angebaut, die Bestuhlung von Gelb auf Rot geändert, verbesserte Zutrittskontrollen errichtet, eine Fanhalle am Max - Morlock-Platz gebaut, neue Kioske rund um das Stadion geschaffen, Logen integriert und ein VIP-Gebäude errichtet. Seit dem Ende der Umbauarbeiten am 24. 04. 2005 bietet es 44.308 überdachte Sitzplätze für internationale Fußballspiele. Im regulären Ligabetrieb verfügte das Stadion über insgesamt 47.500 Plätze, davon 39.700 Sitzplätze und 7.800 Stehplätze. Mitte Juli 2009 kündigte der FCN dann an, die Steh-platzkapazität um 2.800 Plätze erhöhen zu wollen, damit künftig 48.500 Fans ins Stadion passen. In der Winterpause 2009/10 wurden die Blöcke 1 und 3 in Stehplätze umgewandelt. Dies war nötig, weil das Bauamt die Nutzung des Blocks 8 als Steh-block durch die Ultras Nürnberg untersagte. Die Kapazität stieg somit auf 48.553 Plätze im Ligabetrieb. Durch in der Sommerpause 2012/13 vorgenommene Umbaumaßnahmen in der Südkurve wurde das Fassungsvermögen der Spielstätte um knapp 1500 Plätze auf 50.000 Zuschauer erweitert. Zudem wurde der Übergang von der Süd- zur Nordkurve durch eine Brückenkonstruktion über dem Gästeblock ermöglicht.

 

Umbenennung in Grundig Stadion

Seit Mitte Februar 2013 trägt das Stadion den Namen Grundig Stadion.

 

Europäische Auszeichnungen

Besondere Bedeutung hatte für die Stadionbetreiber bei den letzten Umbauten vor allem der Umweltschutz. So sammelt man z. B. das Regenwasser von den Stadiondächern in einer 1000 m³ großen Zisterne und nutzt es als Gießwasser für den Stadionrasen. Neben der Wasserbewirtschaftung setzte man auch bei der Energienutzung und Abfallentsorgung auf umweltgerechte Konzepte. Das Stadion erfüllt damit die Kriterien für das europäische Umweltmanagementzertifikat für die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes (EMAS). Im Januar 2006 bekam die Nürnberger Sportarena als erstes europäisches Stadion diese Auszeichnung zugesprochen.

 

Der Rundgang

Einen Blick ins Stadion und hinter die Kulissen gab Aufschluss über die Geschichte und über die Funktionalität des Frankenstadions. Die Tour begann im VIP Foyer, ging über die Haupttribühne zu den Presenterboxen und zur Technikzentrale, führte dann an der denkmalgeschützten Fassade der Haupttribühne von 1928 vorbei zur „Mix-Zone“ wo sich die Profis und Presse treffen. Bei der anschließenden Ehrenrunde auf der Laufbahn erfuhren die Beteiligten noch vieles Wissenswertes über den 1.FC Nürnberg. Nächstes Ziel war dann der Technikraum, in dem die Stadionspre-cher ihren Platz einnehmen. An der Haupttribüne angekommen führte der Weg über die VIP-Logen zur Pressestelle, an der die Interviews geführt werden. Über den Spielertunnel und Kabinengang ging’s in die Spielerkabinen der Club-Spieler. Den Abschluss bildete dann noch der Besuch der Polizeiabteilung mit den Ausnüchterungszellen. Wimpelübergabe

 

Stadiontour

Als Dank und Anerkennung überreichten Dieter Altmann und Karl Teplitzky dem Stadionführer einen Wimpel mit Fanverband-Logo.