FCN-Fanverband: 16/2014

Ein spezielles Verhältnis

Ein spezielles Verhältnis - Nürnberg und Fürth!

 

Das bald wieder anstehende traditionsreichste und wahrscheinlich  auch älteste deutsche Fußballderby zwischen dem Club und dem Kleeblatt gibt Anlass dieses Thema aufzugreifen. Dass es sich bei dem Verhältnis der beiden Nachbarstädte um ein Besonderes handelt wird auch durch die Tatsache klar, dass die Fürther sich vor langer Zeit erfolgreich gegen eine Eingemeindung nach Nürnberg gewehrt haben und dies setzt sich nahtlos bei dem Verhältnis der beiden, mit Tradition beladenen, Fußballvereinen fort. Es gäbe hier viele Episoden zu erzählen, wobei die wohl bekannteste der getrennten Anreise der Nürnberger und Fürther Spieler anlässlich eines Länderspiels gegen Holland, wobei die Nationalmannschaft damals nur aus Spielern der beiden Clubs bestand, in den Zwanzigerjahren eigentlich jeden Fußballfreund bekannt sein dürfte. Nun steht also wieder ein Derby an, dass wohl wieder alle fränkischen Fußballfans elektrisiert und es ist zu hoffen, dass sich die  Vorfälle im Stadion und im Umfeld des letzten Derby hoffentlich nie mehr wiederholen und gegenseitige Fairness triumphiert.

Vielleicht wird manchem "AntiFü-Mützenträger" bewusst, dass die Lebensumstände es durchaus so fügen können, dass  eine Arbeitsstelle in  der Nachbarstadt besteht oder deren Antritt einer solchen geboten ist. Dann ist es täglich nötig die "Demarkationslinie am 42. Breitengrad", sprich Stadtgrenze zu überschreiten und wenn man nicht borniert ist wird man feststellen, dass dort keine anderen Menschen leben und der Mentalitätsunterschied, wenn überhaupt vorhanden, gering ist. Schließlich ist es doch völlig egal: "Ob mer in der Bäckerei a Weckla oder Weckli kafft, ma aff a Madla oder Madli stäiht und ma mit an Balln oder Bolln Foußball spilln tout"!  Vielleicht überlegen  auch  die "Hardcore-Närmbercher" ob man  Aussagen, die auch ich schon getätigt habe, wie:  "Die Blousärsch sin a Menschn, vielleicht a weng einfache" oder "A echter Närmbercher Snob hält si an Färdder als Haustier"!  unbedingt von sich geben muss. Einen Witz über die Nachbarstadt darf man natürlich weiterhin machen, denn Frozzeleien sind durchaus normal und kommen bei Städten mit ähnlicher Konstellation wie z.B. Köln - Düsseldorf oder Frankfurt - Offenbach genauso vor. Man sollte den "Körperäquator" sprich Gürtellinie jedoch nicht unterschreiten. Besser wäre es jedoch die Gemeinsamkeiten in den Vordergrund zu stellen und eine "Fränkische Allianz" zu bilden. Diese sollte dann ein Gegenpol gegen die altbayerische Schuhplattler- und Jodler-Society mit ihrer überheblichen "Mir san mir Philosophie" sein. Fakt ist für mich: "Mir sin a net bläider wäi die Norditaliener und sin a wer, Gottseidank ich bi a Frank"! Schließlich braucht sich eine "Nürnberger Rostbratwurst" vor einer "Münchner Patex-Bombe", sprich Weißwurst, gewiss nicht verstecken.

Also zum Schluss wie ich die Sache sehe:

Heftige Rivalität und volle Unterstützung der eigenen Mannschaft? Uneingeschränkt ja!!!

Abneigung für den Gegner? Wenn es unbedingt sein muss! Aber muss es unbedingt sein und wäre nicht Toleranz besser??

Wie stehts mit Hass und Feindschaft? Absolutes "NoGo", dafür darf kein Platz sein!!! Feinde gibt es nur im Krieg und kriegsähnliche Zustände können wir beim Derby nicht wollen!!

Als "Fränkischer Patriot" wünsche ich mir, dass Club und Kleeblatt in einer Liga, möglichst Bundesliga spielen, damit wir oft ein  Derby sehen können. Aus dieser Sicht ist mir einfach ein "Fränkischer Verein". auch wenn es ein grün-weisser ist, lieber als z.B. Paderborn oder Hoffenheim. Trotzdem wünsche ich mir von Herzen: "Dass mer die Färdder a mol widder gscheit nafhauer"! Das "Hinaufhauen" bezieht sich natürlich nur auf das Ergebnis verbunden mit der Hoffnung auf ein spannendes und spielerisch hochklassiges Derby.

 

Mit sportlichem Gruß ein kritischer Clubfan.

Peter Zeitler

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